Inschriften über Bau der Festungsmauern
Turus Patalius Gran(picus) Opiav(vi) f(ilius)
Venetus Lastimeis Hosp(oli) f(ilius)
pra(ifectei) murum locaverunt lon(gum)
pedes CXI alt(um) pedes XX eiste(m) prob(averunt)
„Turus Patalius Granpicus des Opiavs Sohn
Venetus Lastimeis des Hospotis‘ Sohn
die Präfekten kamen überein, dass man die Festungsmauer
111 Fuß lang, 20 Fuße hoch baut, und nahmen dasselbe auf.“
Die steinerne Schrift wurde 1848 beim ehemaligen Rathaus gefunden. Dieses Denkmal ist wichtig, weil es die älteste in Kroatien gefundene Inschrift in lateinischer Sprache und lateinischer Schrift darstellt.
Diese steinerne Inschrift ist ein Beweis der römischen Verwaltung im alten Curicum (antiker Name für die Stadt Krk) und datiert in die Hälfte des 1. Jh. v. Chr. Es werden darin Turus Granpicus und Venetus Lastimeis, zwei liburnische Urbewohner der Insel Krk, die für den Bau der Festungsmauer verdienstvoll sind, erwähnt. Die Tatsache, dass diese Inschrift in lateinischer Sprache und in der Form der römischen öffentlichen Inschriften verfasst wurde, zeugt von Existenz einer Form der römischen Verwaltung, womit auch der Prozess der Romanisierung verbunden ist, der größtenteils auf sprachlichen Assimilation basiert. Diese zwei Personen haben die Funktion der Präfekten, was bedeutet, dass die Stadt zur Verwaltung den autochtonen Bewohnern gegeben wurde, was in gewisser Weise von einer friedlichen Assimilation auf der Insel Krk spricht.
Für diejenigen, die mehr wissen wollen
Im Jahr 49 v. Chr., in der Zeit, als der Bürgerkrieg im Bereich des Römischen Reiches, zwischen Pompeius und Caesar herrschte, hat sich eine Episode dieses Krieges neben der Küste der Insel Krk, in der Nähe der heutigen Brücke ereignet. Caesars General Antonius hat Zuflucht in der Stadt Krk gefunden, denn die Stadt selbst hatte einen Hafen und von dort angegriffen wurde. Die Festungsmauern, von denen diese Inschrift spricht, sind möglicherweise genau diejenigen, hinter denen Antonius mit seinen Soldaten Zuflucht gefunden hat.
Ehreninschrift dem Patron der Stadt Krk
[---trib(unus) coh(ortis)]
[Vig]il [es?
XI Urb[a](nae) trib(unus) coh (ortis) VI
praet(oriae) et protector
Aug(ustorum) n(ostrorum trium). Patro
ni splendidissimae
civitatis Curicta
rum ob insignem
eius benevolenti
am statuam poni
sanxerunt feliciter.
„…des Tribuns der XI (Feuerwehr-) Cohorte, des Tribuns der VI. Prätorianischen Cohorte und des Protektors der unseren drei Augustus, des Patrons der prächtigen Gemeinde der Krk-Bewohner, wegen seiner berühmten Güte die Statue aufzustellen… auf Glück“
Eine interessante öffentliche Inschrift aus der Stadt Krk, die 1869 am Stadtplatz vor der Kirche des heiligen Quirinus gefunden wurde, wird in die Zeit des späten Römischen Reiches datiert. Die Inschrift erwähnt eine hochrangierte Militärperson, deren Name (wegen der Beschädigung der Inschrift) unbekannt ist. Dieser Militäroffizier war in Rom dreimal mit dem Tribunate bekleidet und war der Protektor der drei Mitglieder der Familie Augustus: des Valeriana, Gallienus und des jüngeren Valerians. Diesem Patron haben die Bewohner der Stadt Krk die Ehre gezeigt, indem sie die Statue zu seiner Ehre gebaut haben, von der leider nur das Fußgestell übrig geblieben ist. Diese Inschrift ist aber nicht aus diesem Grunde von großer Bedeutung, sondern weil diese Person der Patron „der prächtigen Stadt der Krk-Bewohner“ sei, wie es in der Inschrift steht („splendidisimi Civitatis Curictarum“). Wir können also feststellen, dass die Stadt Krk im 3. Jh. sehr wichtig war.
Das steinerne Getreidemaß
Das steinerne Getreidemaß wird zum ersten Mal 1543 erwähnt. Es ist durch ein Relief des geflügelten Löwen geziert. Dieses Maß befand sich damals am Stadthauptplatz (Vela placa), wo man miteinander gehandelt hat und wo Steuern eingetrieben wurden. Im 19. Jh. schreibt J. A. Patris auf Krk, dass „das Getreidemaß ein Loch im Naturstein am Stadtplatz war, womit man eine ‚Minica‘ und eine ‚Quartarola‘ gemessen hat“; der Platz selbst hieß „am Quartarola“.
Das Getreidemaß hatte originell 4 ausgehöhlte Maße: MINICA 10–12 kg, QUARTAROLA 5–6 kg, SCHÜSSEL 2,5–3 kg und SCHÖPFLÖFFEL 1,25–1,75 kg. Heute kann man am Getreidemaß nur noch zwei vollständig erhaltene Maße sehen, nämlich Minica und Quartarola, sowie ein teilweise erhaltenes Maß, Schüssel.